Innendämmung nur, wenn Außen nicht’s geht
Eine gute Dämmung ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Sanierung von Altbauten wichtig. Altbauten lassen sich gut von außen dämmen. Dazu können Sie Wärmedämm-Verbundsysteme, vorgehängte Fassaden und Wärmedämmputz verwenden. Doch nicht bei allen Altbauten ist das möglich, sagt Architekt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung. Informieren Sie sich vor der Planung!
Sollte eine Außendämmung nicht möglich sein, ist auch eine Innendämmung möglich, sagt Rolf Bom vom Institut Wohnen und Umwelt. So lassen sich zum Beispiel Fassaden von Ornamenten verbessern. Auch eine Thermohaut oder Vorhangfassade kann hier helfen.
Dennoch sollten Sie eine Innendämmung wirklich nur dann wählen, wenn bei Ihrem Haus keine Außendämmung möglich ist, heißt es laut der Deutschen Energie-Agentur. Innendämmungen sind komplizierter in der Planung und Ausführung. Die Außenwand liegt weiter im Kalten, was Bauschäden durch zum Beispiel Tauwasser fördern kann.
Aber auch bei der Innendämmung müssen viele Bauteile wie Decken, Bodenanschlüsse und Innenwände mit betrachtet werden, damit es zu keinem Tauwasserniederschlag in der Wandkonstruktion kommt.
Vorteile von Innendämmungen sind ihre leichte Konstruktion und ihre zeitliche Ungebundenheit in der Realisierung. Sie sollten aber Ihre Tapeten, Fenster und den Innenputz auch erneuern. Auch bei Wohnungsmodernisierungen und zur Beseitigung von Schimmel ist Innendämmung am besten geeignet. Damit kann das Vorurteil, dass Innendämmung erst Schimmel entstehen lässt, nicht als wahr befunden werden. Bauschäden können vermieden werden, wenn Sie die Innendämmung mit einer luftdichten Dampfbremse verwenden. Feuchtigkeit kann so verringert werden. Um auch die Luftdichtheit zu gewährleisten, müssen Sie sehr genau arbeiten. Denn sollten Fugen oder Ritzen entstehen, kann feuchtwarme Luft einströmen und an der kalten Außenwand zu Tauwasser werden.
Viele nutzen Innendämmungen auch, um nicht modernisieren zu müssen. Davon rät Rechtsanwalt Hermann-Josef Wüstefeld vom Deutschen Mieterbund jedoch ab. Sie sollte wenn überhaupt, unbedingt mit dem Vermieter abgesprochen werden, da Sie hier in die Bausubstanz eingreifen.
Das Institut Wohnen und Umwelt warnt vor Dämmtapeten. Diese haben ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis und dienen nicht als Wärmeschutz. Schimmel kann dadurch nicht beseitigt werden.