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Natürliche Klimaanlage auf Ihrem Dach

Pflanzen sind nicht nur schön, sondern auch hilfreich für die Umwelt. Wenn Sie am richtigen Fleck gepflanzt werden, schonen Sie Ihre Kosten. Gut ist zum Beispiel eine Bepflanzung auf Ihrem Dach.

Denn eine Wiesenfläche auf dem Dach wirkt wie eine Klimaanlage. Im Sommer bleibt es schön kühl und im Winter bietet es Dämmung. Schon in 1990er Jahren wendete man so etwas an. Prof. Hans-Joachim Liesecke von der Universität Hannover bewies schon damals, dass die Wohnung unter dem Dach auch bei sehr heißen Sommertagen angenehm war. Kiesflächen und schwarze Bitumendächer heizen viel mehr auf, sodass eine zusätzliche Klimaanlage im Gebäude notwendig ist.
Pflanzen nehmen Sonnenergie auf, um wachsen zu können. Über Ihre Blätter geben Sie Feuchtigkeit ab. Zudem reflektieren Sie Sonnenlicht und spenden so Schatten. Je mehr Pflanzen, desto mehr Kühlung.
Bepflanztes DachAuch wenn Sie bereits eine Photovoltaik-Anlage besitzen, ist ein Gründach nützlich. Die Leistung Ihrer Anlage nimmt ab 25 Grad Betriebstemperatur immer mehr ab, sodass es kaum noch Stromgewinn bringt. Wenn Sie die Anlage in Ihre Dachbegrünung integrieren, sinkt die Temperatur, so der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die Anlage bringt so viel mehr Energie.
Im Winter wird aus der Kühlfunktion der Begrünung eine Wärmefunktion. Um die Pflanze bildet sich ein Kleinklima, das wärmer als die Umgebung ist. Bei einer hohen Bepflanzung bei sechs bis zwölf Zentimetern wirkt das Grün als Puffer. Die Universität Hannover fand heraus, dass die Temperatur unter grünen Dächern im Winter nicht kälter als 0 Grad sinkt. Gibt es keine Begrünung, sinkt sie auf bis zu -20 Grad. Das heißt, Sie können viel Energie und Kosten sparen. Im Rahmen von Klimaschutz und Kohlendioxidreduzierung können Ihre Gründächer so sogar von den Bundesländern und Kreditanstalten gefördert werden.
Starke Temperatursprünge zwischen 70 und 100 Grad, die bei Dächern ohne Grünfläche üblich sind, belasten zudem Ihre Dachhaut. Diese Flachdächer sind bereits nach 20 Jahren undicht. Ein Gründach hat maximal mit Schwankungen von 30 Grad zu kämpfen und kann so mindestens 40 Jahre problemlos verwendet werden.
Auch Ihr Wasserhaushalt profitiert von einem Gründach. Regenwasser sickert in die Kanalisation, sodass Abwasserrohre immer größer werden müssen. Eine Dachbegrünung hält das Regenwasser fest, die Pflanzen nutzen es und es verdunstet wieder. Bis zu 60 Prozent können dadurch vor dem Absickern in die Kanalisation aufgehalten werden.

Für eine ausreichenden extensive Begrünung Ihres Daches reich eine sechs bis neun Zentimeter dicke Substratschicht auf. Sie eignet sich für niedrig-wüchsige Pflanzen. Schrägdächer bis zu 45 Grad lassen sich problemlos begrünen, jedoch ist hier eine Schubsicherung wichtig. Intensiv begrünt ist Ihr Dach, wenn Sie auch Bäume, Sträucher und Stauden anpflanzen. Die Dächer sind dann jedoch viel schwerer und benötigen eine besondere Statik.